Donnerstag, 12. Februar 2009

O.K., I got it now.

Wie unverschämt darf Musik eigentlich sein?
"Fun Surfer girl, come, get around, yeah, yeah , yeah!"

Die Beach Boys kennen da gar nichts, die schämen sich nicht dafür, das Leben zu einer Strandparty zu erklären und dann drauf los zu feiern. Die tun gerade so, als gäbe es keinen Kummer im Leben. Die blöken einfach drauflos!
Aber: Sie haben schon irgendwie recht damit. Egal, wie es mir geht, egal, wie schön ich mir die Welt schlechtrede - diese Best-Of-The-Beach-Boys-Alben (und es gibt deren viele. Amazon listet bei entsprechender Suche exakt 50 Artikel auf) bliggern und glüxen und piffern, dass es mir spätestens nach 12 Sekunden in die Glieder fährt. Dann muss ich aufspringen und mich um mich drehen, meine Arme und Beine in die Luft werfen, mit dem Hintern wackeln und die Haare fliegen lassen, da hält mich nichts auf!
Da ich die Texte nicht kenne, aber bei aufgedrehten Boxen naturgemäß gar nicht anders kann als aus voller Kehle mitzusingen, klingt das zwar glücklich, aber auch etwas einseitig: "I get arouhound, oh, I get arouhound! Yeah!" Macht aber nix, denn das Drehen und die Strand-und-Sonne-Mantren versetzen mich in einen Glückszustand, der mir sonst am Tage eher verwehrt bleibt.
Dabei ist es noch nicht mal nur der Sound: Die nennen sich unverfroren und dreist THE BEACH BOYS! Übersetzt heißt das wohl soviel wie "Komm her, Baby, mach dich locker, mir scheint die Sonne aus dem Arsch und hier, nimm dir ein paar Scholadenkekse. Entspann dich, schmier dich mit Sonnenöl ein, ich weck Dich, wenn ich vom Surfen wieder da bin und dann knutschen wir, bis uns die Lippen wehtun."

Ja: Diese simple, vollständige, virtuose, unbekümmerte Hingabe an die Großartigkeit des Lebens ist tatsächlich unverschämt, aber fa-bel-haft!

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