Freitag, 27. Februar 2009

Manniersmus

Aus aktuellem Anlass: Kleinigkeiten aus dem hübschen thomas-mannschen Wortschatz
(hier aus "Die vertauschten Köpfe")

wustlippiger Nanda
Huschlichkeit
Flittermieder
Zitz
Traumtrunkenheit
die Zornmütige
Schmer


Diese (angesichtes des umfangreichen Werkes kümmerliche) Liste ist zur Ergänzung freigegeben!

Donnerstag, 26. Februar 2009

donnerstag

nach einer traumerfüllten nacht (wieder war ich mit früheren freundinnen und lehrern in paris) wachte ich früh auf ohne wecker. einsehend dass ich noch etwas schlaf brauchte, legte ich mich wieder hin.eine stunde sollte mir der wecker schenken.nach deren zweieinhalb bin ich dann wieder aufgewacht und mit augenringen belohnt.
nach einem ausgiebigen haferflockenfrühstück verbrachte ich die u-bahn-fahrt in begleitung eines alkoholisierten menschen. standhaft blieb ich nebnen ihm sitzen.er hatte sich schon morgens betrunken.ich meisterte das nebeneinandersitzen in fahnenumgebung.so hatte jeder von uns einen teil seines tagewerks erledigt.
an der haltestelle die an einem friedhof liegt, hörte ich einen choral.ein mensch wurde beerdigt.keine fünf minuten vorher wunderte ich mich noch über das wunder mensch.ich betrachtete ein sorgenfrei spielendes kind.mir wurde bewusst dass zum beispiel auch mein vater mal ein kind war.in diesem jahr wird er siebzig.seine eltern sind schon lange tot.und doch dachte ich daran, wie es wohl war als mein vater,in kindesgestalt, von seiner mutter ein eis bekam, oder etwas zu trinken, zu spielen,zu essen.immerhiwurde er im jahr des kriegsbeginn geboren. ich frage mich immer mal wieder, ob menschen in diesem jahr auch geboren wären, wenn deren eltern vom krieg wüssten.aber es gibt ja auch viele menschen die in den jahren des krieges geboren wurden.da mag dan wohl etwas anderes dahintergesteckt haben.
doch zurück zu meinem vater und seinem leben als kind.umsorgt und geliebt, wie alle kinder (dies sollten).und doch schwer vorstellbar.heute ist er siebzig, damals ein kind.derselbe mensch, ein leben wie das von milliarden anderer menschen.auch wie meins oder das meinerkinder, zumindest patenkinder und kinder für die ich onkel bin.
ich steige also aus und höre den choral.irgendwann spielt man zum ende eines lebens einen choral.gerade geboren, geliebt,erwachsen geworden,alt.

Auflösung

Das letzte Sonntagsrätsel hat auch eine Auflösung: Es ist die Rinde (Borke) einer Palme aufgenommen im Januar in Valencia(Spanien).

Mittwoch, 18. Februar 2009

mal ein normaler blogeintrag...


heute mache ich es mal anders rum.ich schreibe einen blogbeitrag bevor der tag mit seinen geschichten beginnt.quasi in advance.dabei würde es heute abend auch nichts geben über das sich das schreiben,geschweige denn lesen, lohnen würde.denn wenn es so weitergeht wie der tag begann und im moment läuft, dann wird es eher normal bis nichtssagend.aufstehen nach einer durchfernsehgeschauten nacht, probleme gewälzt,wecker überhört,im schlafanzug sitzend kaffee trinken und fernsehen schauen.morgens um 7 uhr.davon wird die welt vermutlich auch nicht besser oder gar gerettet.in 2 stunden einen termin bei dem ich eingesprungen bin und nicht so recht weiss was meine funktion sein wird.dann normaler tagesablauf bis zum feierabend.einem abend ohne feier.denn eigentlich müsste ich ja meine eigene welt retten.meine denkwelt.vielleicht fange ich ja jetzt schon damit an.damit endet aber auch dieser nichtssagende eintrag.aber es gibt ja auch wichtigeres, oder?auch für sie?los,retten sie ihre welt, ihre denkwelt, ihre freundschaftswelt, beziehungswelt, familienwelt, finanzwelt.je nach priorität...

Sonntag, 15. Februar 2009

Art,Kunst,Photography

Ein Freund von mir ist Waliser und Fotokünstler. Unter seiner Homepage zeigt er einige seiner Werke:
http://www.yellowmunky.co.uk/

Dem nicht genug. In dieser Woche widmeten ihm zwei britische Zeitungen Artikel und zeigten einiger seiner Lichtfotografien im Netz.
http://www.dailymail.co.uk/news/article-1142938/Pictured-The-stunning-light-graffiti-created-torches-camera.html

und

http://www.telegraph.co.uk/news/newstopics/howaboutthat/4600517/Artist-creates-light-graffiti-with-torch-across-British-landscape.html
Anschauen und gerne bei Michael kommentieren.Wahlweise in Englisch oder Walisisch.

sonntagsrätsel




Samstag, 14. Februar 2009

TEXT (von le correspondent)

Die Frau am Mikrofon hatte einen leichten Akzent, so viel war mal klar. Die Lautsprecher übertrugen eine minimale Färbung, die sie als Eingewanderte auswies. Woher die Frau kam, ließ sich nicht mit Bestimmtheit sagen, dazu imitierte sie zu gut den Zungenschlag des Landes, in dem sie schon lange zu leben schien. Nach dem Ende des offiziellen Teils der Veranstaltung blieben wir noch etwas da. Meine einheimische Begleiterin kreuzte die Frau und fragte sie neugierig, woher sie denn ihren Akzent habe. Das gab meiner Begleiterin die Gelegenheit, mich der Frau mit dem Akzent später, als sie zufällig an unserem Tisch vorbeilief, als ihren Landsmann vorzustellen.Es war bei weitem nicht das erste Mal, dass mir so unverhofft und ungewollt in diesem Land vermeintliche Landsleute präsentiert wurden. Wie meine Begleiterin hinterher der Tischrunde berichtete, habe die Frau mit dem Akzent einen Mann aus ihrem neuen Heimatland geheiratet und später sogar die Nationalität dieses Landes beantragt, was Erstaunen in der Runde auslöste.Die Frau jedenfalls, auf die Anwesenheit eines Landsmannes wohlwollend aufmerksam gemacht, hatte sichtbar wenig Lust auf einen Small-Talk, wollte aber auch nicht brüsk an unserem Tisch vorbeigehen. Schon wieder halb mit dem Rücken zu uns gedreht, seufzte sie in ihrer Muttersprache: "Ja, ja, ich bin die Ulrike."

Donnerstag, 12. Februar 2009

O.K., I got it now.

Wie unverschämt darf Musik eigentlich sein?
"Fun Surfer girl, come, get around, yeah, yeah , yeah!"

Die Beach Boys kennen da gar nichts, die schämen sich nicht dafür, das Leben zu einer Strandparty zu erklären und dann drauf los zu feiern. Die tun gerade so, als gäbe es keinen Kummer im Leben. Die blöken einfach drauflos!
Aber: Sie haben schon irgendwie recht damit. Egal, wie es mir geht, egal, wie schön ich mir die Welt schlechtrede - diese Best-Of-The-Beach-Boys-Alben (und es gibt deren viele. Amazon listet bei entsprechender Suche exakt 50 Artikel auf) bliggern und glüxen und piffern, dass es mir spätestens nach 12 Sekunden in die Glieder fährt. Dann muss ich aufspringen und mich um mich drehen, meine Arme und Beine in die Luft werfen, mit dem Hintern wackeln und die Haare fliegen lassen, da hält mich nichts auf!
Da ich die Texte nicht kenne, aber bei aufgedrehten Boxen naturgemäß gar nicht anders kann als aus voller Kehle mitzusingen, klingt das zwar glücklich, aber auch etwas einseitig: "I get arouhound, oh, I get arouhound! Yeah!" Macht aber nix, denn das Drehen und die Strand-und-Sonne-Mantren versetzen mich in einen Glückszustand, der mir sonst am Tage eher verwehrt bleibt.
Dabei ist es noch nicht mal nur der Sound: Die nennen sich unverfroren und dreist THE BEACH BOYS! Übersetzt heißt das wohl soviel wie "Komm her, Baby, mach dich locker, mir scheint die Sonne aus dem Arsch und hier, nimm dir ein paar Scholadenkekse. Entspann dich, schmier dich mit Sonnenöl ein, ich weck Dich, wenn ich vom Surfen wieder da bin und dann knutschen wir, bis uns die Lippen wehtun."

Ja: Diese simple, vollständige, virtuose, unbekümmerte Hingabe an die Großartigkeit des Lebens ist tatsächlich unverschämt, aber fa-bel-haft!

Samstag, 7. Februar 2009

mittelmeersturz


nach einer zeit im mittelmeer bin ich jetzt wieder zurück.auf dem rückflug kollabierte ich und landete direkt im krankenhaus.nachdem die engel scheinbar noch kein interesse an mir haben,versuche ich es eben wieder hier in machullia.auch wenn es durch das erlebte nicht einfacher geworden ist.ich will aber versuchen künftig regelmässiger nachricht aus machullia zu senden.auch unter erschwerten bedingungen.bis zum nächsten sturz.