Dienstag, 28. April 2009

"Und soooooo lecker!!!!"

Vor kurzem war ich 5 Tage in Hamburg mit 13 Erwachsenen mit geistiger Behinderung.

"Na klar gibts nen Sinn im Leben. Was ist denn das überhaupt für ne Frage? Da weiß man ja gar nix mehr drauf zu sagen! Der Sinn ist halt einfach, dass ich hier bin! Warum fragst Du sowas überhaupt?"

So einfach zu beantworten und sowieso im Grunde unsinnig fanden die Teilnehmer meine Frage. Ohnehin waren einige der Teilnehmer Meister im positiven Denken und der positiven selektiven Wahrnehmung. Vor allem Karl-Jürgen, der jeden Morgen mit der vollkommenen Unschuld eines Kindes begrüßte und seine Lebensfreude unbekümmert in die Welt hinausposaunte:

"Guten Morgen! Hast Du auch so gut geschlafen wie ich? Einfach toll, die haben mir sogar das Bett gemacht und meinen Schlafanzug zusammengelegt! Ach, und jetzt dieses herrliche Büffet! Da weiß man gar nicht, was man nehmen soll! Gestern hatte ich Rührei, das war sooo lecker! Und sogar mit Schinken! Einfach klasse! Und wie ich mich heute auf die Hafenrundfahrt freu! Das hab ich noch nie gesehen. Der Hamburger Hafen soll ja ganz großartig sein. Ach, das wird klasse. Und ob die da wohl auf dem Schiff auch Kaffee haben? Das wär ja toll."

Wenn da dann ein 65jähriger Mann vor einem steht und er vor lauter Lebensglück die ganze Welt umarmen will, dann ist die Frage nach dem Sinn des Lebens irgendwie hinfällig. Ganz im Sinne des "l'art pour l'art" - das Leben um des Lebens willen? Im Anschluss an machulle frag ich mich da auch: Kann es so einfach sein?
Und wenn es tatsächlich so einfach ist: Haben wir also womöglich lediglich ein intellektuelles Problem? Ist es das Denken, das in uns diese Zweifel hervorruft, wozu wir eigentlich hier sind? Haben wir vergessen, dass das Denken ein Werkzeug ist, das wir benutzen können und benutzt es statt dessen uns und macht uns Probleme, die wir eigentlich gar nicht haben müssen?
Was passiert, wenn das Denken eine Pause einlegt?

Bei mir stellt sich eine lebendige Ruhe ein. Wenn ich mal aufhöre zu denken, wenn dieser Gedankenschwarm in meinem Kopf aufhört zu schwirren, dann spüre ich Dinge in mir, von denen weiß ich dann: Ach ja, klar, darum gehts ja eigentlich und nicht um das, was mir mein geschäftiger Geist einredet. Jenseits von Worten ist da dann auch so ein reines Glück, von dem ich nicht sprechen kann, und wenn ich es versuchte, könnte ich auch nur metaphernhaft sagen: So schön, so toll, so klasse und sooooo lecker!




Freitag, 24. April 2009

Hein:Drachenblut

So, jetzt muss es einmal gesagt werden. Dass es nur Zufälle gibt kann ich nicht glauben.Irgendetwas steht noch hinter dem was wir für den Sinn unseres Lebens halten.Ich hatte kaum ein Gespräch darüber beendet in dem ich über den Sinn stritt. Meine Position war, bzw. ist noch, es gibt keinen größeren Sinn. Mein Gesprächspartner meinte:das Leben selbst ist der Sinn. Das hat natürlich etwas für sich. Aber ehrlich:so einfach?Und dann wird da so ein Tara drumrum gemacht?

Nun denn.Gespräch beendet, ich ging nach Hause. Griff in das Bücherregal nach Chritoph Heins Novelle "Drachenblut"(das ist zumindest der Wessi-Titel). Und was lese ich da (in ganz grossartigen Sätzen)?Folgendes:

"Sie ist der Typ Frau, der unbeirrt an der Mutterrolle festhält. Das kuhäugige, warme Glück, das lassen wir uns nicht nehmen, da weiß man doch, wozu man lebt. Für die Kinder, die für die Kinder leben, die für die Kinder. Offenbar ist die Menschheit einem Zirkelschluß aufgesessen. Die Generationsfolge- ein Ergebnis falscher Prämissen. Der Teufel als Meister der Syllogistik. Das könnte ein hübsches Erwachen geben. Vorerst aber haben wir einen Lebenssinn."
(Hein, Christoph: Drachenblut; Sammlung Luchterhand Frankfurt am Main,1985 (Aufl. 1990))

Nun.Dem ist nichts hinzuzufügen. Ausser vielleicht dass dies (sinngemäss) in etwa das war was ich in obigem Gespräch äusserte. Und wer jetzt immer noch nur an puren Zufall glaubt:Willkommen im Club!

Dienstag, 14. April 2009

hagakure

nachdem ich mich heute morgen nicht so recht entschliessen konnte ob ich nun schon wach bleibe oder nochmals einschlafe wählte ich ein etwas dazwischen. ich las ein wenig aus hagakure und der traum erledigte den rest. ich wähnte mich in einem samurai-outfit und war zum kämpfen bereit. das ganze klamottenwerk war jedoch viel zu aufwändig und behinderte mich darin, mein schwert ordnungsgemäss zu führen. nicht viel fehlte und ich hätte unbeabsichtigt meinen körper von meinem geist getrennt. immerhin schaffte ich es aus versehen, dass die klinge das gewand traf und ich mich "entkleidete", was mir lieber war als entleiben.
ich zog mich unter mühen wieder an und verbrachte den restlichen traumtag damit, kois in einem becken zu beobachten. ein grosser weisser fisch schwamm auf mich zu und verschluckte mich samt meinem schwert.in diesem moment wachte ich auf und legte das buch zur seite. trank einen tee und dachte darüber nach wie gross kois werden können.

und die moral von der geschicht?weiss der schreiber selber nicht...

Samstag, 11. April 2009

Klick


Momentaufnahme im Wald
Oh, ihr seid aber hübsch, Was machtn ihrda, Fällt mir je jetzerst auf dass ihr da rumsteht.
Was is die Natur nett zu uns, da sie uns euch hübsche Buschwindröschen an den Weg stellt. Überhaupt - Buschwindröschen. Was'n Name! Klar, der ist wiederum menschlich. Früher hießt du mal Hexenblume, weil du böse Geister vertreibst.

Warum vertreiben? Wohin vertreiben? Sollen sie bleiben, wo der Pfeffer wächst? Wo wächst der Pfeffer? Unter anderem in Persien, glaube ich.

Aus Persien kommt auch die Märchenprinzessin Turandot, die nur denjenigen heiraten kann, der ihr Rätsel versteht, erfolglose Freier werden geköpft. Was machen die Brüder Grimm daraus? Die edle Rätselprinzessin wird zur stolzen, hochmütigen Königstochter, die nicht über ein wirkliches eigenes Rätsel (das Weibliche an sich?!) verfügt, sondern nur über besondere Zaubermittel. Die sind nun aber nicht besonders genug, als dass man sie nicht mit einem Trick überlisten könnte. Die Angeschmierte und hinters Licht Geführte fügt sich also in die Heirat mit dem Schwindler und das Märchen endet nicht etwa mit einem happy end, sondern mit den Worten: Siehst du, dachte sie bei sich, er ist halt doch klüger als du.
Ohnehin sind die Prinzessinnen immer die Blöden. Jedenfalls bei den Grimms.

Morgen ist Ostern. Mir ist nicht nach Eiern und auch nicht nach Hasen. Mir ist nicht nach dem Volksfest und nicht nach Schokolade. Mir ist nach Buschwindröschen. Ach, wär ich doch eins!

Montag, 6. April 2009

zum gipfel



kleine erinnerung an die vergangenen tage.london, straßburg, kehl und baden-baden.

das foto ist allerdings schon etwas älter...
und das problem auch.

Donnerstag, 2. April 2009

*räusper* Ist das Mikro an?

Ich vermelde feierlichst:
Die Sonne kam raus. Und sie war warm und sie blieb und es war gut so.