
Momentaufnahme im Wald
Oh, ihr seid aber hübsch, Was machtn ihrda, Fällt mir je jetzerst auf dass ihr da rumsteht.
Was is die Natur nett zu uns, da sie uns euch hübsche Buschwindröschen an den Weg stellt. Überhaupt - Buschwindröschen. Was'n Name! Klar, der ist wiederum menschlich. Früher hießt du mal Hexenblume, weil du böse Geister vertreibst.
Warum vertreiben? Wohin vertreiben? Sollen sie bleiben, wo der Pfeffer wächst? Wo wächst der Pfeffer? Unter anderem in Persien, glaube ich.
Aus Persien kommt auch die Märchenprinzessin Turandot, die nur denjenigen heiraten kann, der ihr Rätsel versteht, erfolglose Freier werden geköpft. Was machen die Brüder Grimm daraus? Die edle Rätselprinzessin wird zur stolzen, hochmütigen Königstochter, die nicht über ein wirkliches eigenes Rätsel (das Weibliche an sich?!) verfügt, sondern nur über besondere Zaubermittel. Die sind nun aber nicht besonders genug, als dass man sie nicht mit einem Trick überlisten könnte. Die Angeschmierte und hinters Licht Geführte fügt sich also in die Heirat mit dem Schwindler und das Märchen endet nicht etwa mit einem happy end, sondern mit den Worten: Siehst du, dachte sie bei sich, er ist halt doch klüger als du.
Ohnehin sind die Prinzessinnen immer die Blöden. Jedenfalls bei den Grimms.
Morgen ist Ostern. Mir ist nicht nach Eiern und auch nicht nach Hasen. Mir ist nicht nach dem Volksfest und nicht nach Schokolade. Mir ist nach Buschwindröschen. Ach, wär ich doch eins!
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